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SAPManDoo - SAP Resource

Der vorliegende Blog enthält von mir im Laufe meiner beruflichen Tätigkeit als SAP-Berater zusammengetragene Informationen / Beispiel-Codings zum Themenkreis SAP, speziell FI/CO.

Steuerfindung in Vertriebsbelegen (SD)

Veröffentlicht am 23. März 2011 von sapmandoo in SD

In den Standardkalkulationsschemata des Vertriebes wird als Konditionsart zum Ausweis der Ausgangssteuer MWST verwendet (Ausnahme POS-Fakturen, s. weiter unten).

 

Customizing

Der Konditionsart MWST ist im SAP-Auslieferungszustand die gleichnamige Zugriffsfolge zugeordnet:

 

Konditionsart MWST Ausgangssteuer        Zugriffsfolge MWST Mehrwertsteuer

 

 

Kond.Klasse   D Steuern                                Vorzeichen      positiv un

Rechenregel   A Prozentual

Konditionstyp D Steuer

Rundungsregel   Kaufmännisch

Strukturkond.

IMG: Vertrieb > Grundfunktionen > Preisfindung > Steuerung der Preisfindung > Konditionsarten definieren

 

Die Zugriffsfolge MWST beinhaltet im SAP-Standard folgende Zugriffe:

 

Lfd.Nr.

Tab.

Bezeichnung

Bedingung

Exklusiv

10

002

Steuern Inland

7

X

20

011

Steuern Export

8

 

 

Die Bedingung 7 prüft dabei, ob es sich bei dem vorliegenden Geschäft um ein Inlandsgeschäft im Sinne des UStG handelt. Dies ist offensichtlich dann gegeben, wenn Empfängerland (Warenempfänger[!]) und das Land des Lieferwerks übereinstimmen. Ein Inlandsgeschäft ist aber gemäß der Bedingung auch dann gegeben, wenn beide beteiligten Länder der EU angehören und der Empfänger kein Unternehmen ist (B2C-Geschäft). Dies wird vom System daran identifiziert, dass im entsprechenden Kundenstammsatz keine Umsatzsteuer-Identnummer eingetragen ist. In allen übrigen Fällen handelt es sich um ein Exportgeschäft, was durch die Bedingung 8 nochmals verifiziert wird.

 

Die Tabelle 011 beinhaltet folgende Merkmale:

 

Feld

Bezeichnung

Erläuterung / Werte

Customizing

ALAND

Land

Leitet sich aus dem liefernden Betrieb ab (s. Tab. T005)

./.

LAND1

Empfangsland

Land aus dem Stammsatz des Warenempfängers

./.

TAXK1

Steuerklassifi.-Kd

0 = steuerbefreit

1 = steuerplichtig

Die Pflege erfolgt in der Vetriebssicht des Debitorenstammsatzes

Vertrieb > Grundfunktionen > Steuern > Steuerrelevanz der Stammsätze definieren > Steuern: Debitoren

       

TAXM1

Steuerklassifi. Art

0 = keine Steuer

1 = volle Steuer

2 = halbe Steuer

ggf. weitere, z.B. Mischsteuersätze (Landwirtschaft)

Die Zuordnung erfolgt im Artikelstammsatz (Grunddatensicht)

Vertrieb > Grundfunktionen > Steuern > Steuerrelevanz der Stammsätze definieren > Steuern: Artikel

Steuerrelevante Indikatoren für Vertriebsbelege

 

Die Tabelle 002 (Steuern Inland) ist eine Teilmenge der oben stehenden Tabelle und enthält nur die Steuerklassifikationen Artikel und Debitor.

 

Konditionspflege

Die Werte zur Konditionsart MWST werden in der Anwendung mithilfe der Transaktionen VK31 bzw. VK32 (-> Steuern -> MWST/ATX1) hinterlegt.

 

Beispiel:

 

Inland:

St.Klass. Debitor

St.Klass. Artikel

Steuer-Kz.

Bezeichnung

0

0

A0

Ausgangssteuer 0%

0

1

A0

Ausgangssteuer 0%

0

2

A0

Ausgangssteuer 0%

1

0

A0

Ausgangssteuer 0%

1

1

A1

Ausgangssteuer Inland volle Steuer

1

2

A2

Ausgangssteuer Inland halbe Steuer

Beispieleinträge zur Kondition MWST (Steuern Inland)

 

 

Export:

Land

Empf.-land

St.Klass. Debitor

St.Klass. Artikel

Steuer-Kz.

Bezeichnung

DE

AT

0

0

A6

MwSt 0% EG-Lieferung

DE

AT

0

1

A6

 

DE

AT

0

2

A6

 

DE

AT

1

0

A6

 

DE

AT

1

1

A6

 

DE

AT

1

2

A6

 

DE

CH

0

0

A0

MwSt 0% - Kein Steuervorgang

DE

CH

0

1

A0

 

DE

CH

0

2

A0

 

DE

CH

1

0

A0

 

DE

CH

1

1

A9

MwSt 0% Export Drittland

DE

CH

1

2

A9

MwSt 0% Export Drittland

Beispieleinträge zur Kondition MWST (Steuern Export)

 

Hinweise: Da mit jeder gesetzlichen Änderung des Steuersatzes neue Steuerschlüssel angelegt werden müssen, sind die aktuell gültigen Steuerkennzeichen ggf. bei der entsprechenden Fachabteilung zu erfragen. Nicht in jedem Land gibt es die Unterscheidung zwischen ermäßigtem und vollem Steuersatz (z.B. Belgien).

 

Besonderheiten bei POS-Fakturen

Im Standardkalkulationsschema POS000 wird als Steuerkondition die Konditionsart MWSI verwendet. Es ist im Customizing zu prüfen, ob ihr auch die Zugriffsfolge MWSI zugeordnet ist. Diese behandelt sämtliche Verkäufe als Inlandsgeschäfte, was auch korrekt ist, da die Ware unabhängig von der Herkunft des Kunden mit der Umsatzsteuer des jeweiligen Landes der Filiale zu belegen ist. Die Steuerrückerstattung für ausländische Kunden (Stichwort: ‚Tax-Free’) ist ein vom POS-Abverkauf gänzlich entkoppelter Vorgang. Dies kann dann problematisch werden, wenn die Verbuchung über den anonymen Debitor vorgenommen und dieser länderübergreifend verwendet wird, da das ‚Land’ ein Feld in den mandantenabhängigen Daten des Debitorenstamms ist.

 

Weitere Details finden sich im Beratungshinweis 827449.

Kommentare

Steuerfindung in MM-Belegen

Veröffentlicht am 23. März 2011 von sapmandoo in MM

Steuerfindung in der Bestellung

Der Bestellung selbst liegt kein steuerpflichtiger Vorgang im Sinne des UStG zugrunde, jedoch fußen etliche Folgebelege auf ihr, die durchaus steuerliche Relevanz haben, z.B. die Rechnungsbelege aus der logistischen Rechnungsprüfung / ERS-Abrechnung, nachträgliche Vergütung usw. Die erwähnten Folgebelege gründen ihrerseits den Steuerausweis auf dem zuvor in der Bestellung ermittelten Steuerkennzeichen. Im SAP-Standard (Einkaufskalkulationsschema RM0000) ist keine Steuerkonditionsart vorhanden, abgesehen von NAVS (‚nicht abzugsfähige Vorsteuer’), die ja eben durch ihre Eigenschaft der ‚Nichtabzugsfähigkeit’ den Einstandspreis einer Ware tatsächlich erhöht. Details zur Steuerfindung in Bestellbelegen finden sich im Beratungshinweis 501054. Unter Pkt 1. im genannten Hinweis finden sich alle Möglichkeiten, das Steuerkennzeichen innerhalb der Bestellung zu ermitteln. U.a. lässt es sich mithilfe von Konditionssätzen automatisiert bestimmen. Hierzu werden geeignete Konditionssätze zur Konditionsart NAVS hinterlegt.

 

Customizing

Der Konditionsart NAVS ist im Auslieferungszustand die Zugriffsfolge 0003 zugeordnet:

 

Konditionsart NAVS Nicht abz. Vorsteuer  Zugriffsfolge 0003 Steuerkennzeichen

 

 

Kond.Klasse   D Steuern                                Vorzeichen      positiv und negativ

Rechenregel   B Fester Betrag

Konditionstyp N Vorsteuer nicht abzugsfähig

Rundungsregel   Kaufmännisch

Strukturkond.

IMG: Materialwirtschaft > Einkauf > Konditionen > Preisfindung festlegen > Konditionsarten festlegen

 

Die Zugriffsfolge 0003 sieht im SAP-Standard folgende Zugriffe vor:

 

LfdNr.

Tab.

Bezeichnung

Bedingung

Exklusiv

10

88

Steuern: Artikel, Betrieb, Kontierung, Herkunft und Region

 

X

20

94

Steuern: Artikel, Betrieb, Herkunft und Region

 

X

30

87

Steuern: Betrieb, Kontierung, Herkunft und Region

 

X

40

86

Steuern: Artikel, Betrieb und Herkunft

 

X

50

80

Steuern: Artikel

 

X

IMG: Materialwirtschaft > Einkauf > Konditionen > Preisfindung festlegen > Zugriffsfolgen festlegen

 

In aller Regel lassen sich sämtliche steuerfindungsrelevanten Konstellationen mithilfe der Tabelle 86 (s.o.) darstellen. Diese beinhaltet folgende Merkmale:

 

Feld

Bezeichnung

Erläuterung / Werte

Customizing

LAND1

Empfangsland

Leitet sich aus bestellendem Betrieb ab (s. Tab. T005)

./.

TAXIM

Steuerind. Artikel

0 = steuerfreier Artikel (z.B. Telefonkarten, Briefmarken)

1 = volle Steuer

2 = halbe Steuer (z.B. Bücher, neuerdings auch Hotelübernachtungen J)

Materialwirtschaft à Einkauf à Steuern à Steuerindikator für Artikel einstellen

 

Siehe nachf. Kap.

TAXIW

Steuerind. Betrieb

0 = steuerbefreit

1 = steuerpflichtig

Materialwirtschaft à Einkauf à Steuern à Steuerindikator für Betrieb einstellen / …Steuerindikatoren für Betriebe zuordnen

TAXIL

Steuerind. Import

Der Wert wird vom System in der Bestellung anhand der Korrelation ‚Empfangsland / Lieferland (Land des Lieferanten)’ gesetzt:

0 = kein Import -> Empfangsland = Lieferland

1 = Import -> Lieferland ungleich Empfängerland und mindestens eines der beiden beteiligten Länder ist kein EU-Land[1]

2 = EU-Import -> Lieferland ungleich Empfängerland, wobei beide beteiligten Länder der EU angehören.

./.

Steuerrelevante Indikatoren für Bestellung

 

Zuordnung Artikel -> Steuerindikator

Die Zuordnung eines Artikels zum entsprechenden Steuerindikator wird in der Tabelle MLAN gespeichert. Diese Tabelle hat neben der Artikelnummer lediglich das Lieferland als Schlüssel, wird aber im Rahmen der Artikelstammpflege (Transaktion MM42) bei den werksabhängigen Daten hinterlegt. Zur vollständigen Pflege in den relevanten Ländern genügt es somit, den Steuerindikator in einer Filiale eines Landes einzutragen.

 

Konditionspflege

Die Werte zur Konditionsart NAVS werden in der Anwendung mithilfe der Transaktionen MEK1 bzw. MEK2 hinterlegt.

 

Beispiel:

 

Empfangs-land

St.-Ind. Artikel

St. Ind. Btrb.

St.ind. Import

Steuer-Kz.

Bezeichnung

DE

0

1

0

V0

Vorsteuer Inland (keine Steuer)

DE

0

1

1

V9

Vorsteuer 0% Drittland

DE

0

1

2

V0

Vorsteuer Inland (keine Steuer)

DE

1

1

0

V1

Vorsteuer Inland (volle Steuer)

DE

1

1

1

V9

Vorsteuer 0% Drittland

DE

1

1

2

E1

Erwerbssteuer EG-Warenlieferung (voller Steuersatz)

DE

2

1

0

V2

Vorsteuer Inland (halbe Steuer)

DE

2

1

1

V9

Vorsteuer 0% Drittland

DE

2

1

2

E2

Erwerbssteuer EG-Warenlieferung (halber Steuersatz)

Beispieleinträge zur Kondition NAVS

 

Hinweise: Da mit jeder gesetzlichen Änderung des Steuersatzes neue Steuerschlüssel angelegt werden müssen, sind die aktuell gültigen Steuerkennzeichen ggf. bei der entsprechenden Fachabteilung zu erfragen. Nicht in jedem Land gibt es die Unterscheidung zwischen ermäßigtem und vollem Steuersatz (z.B. Belgien).



[1] Die Kennzeichnung, ob ein Land zur EU gehört, findet sich in der Ländertabelle T005, Feld XEGLD

Kommentare

Archtitektur der RW-Schnittstelle

Veröffentlicht am 23. März 2011 von sapmandoo in FI

 

Sofern ein warenwirtschaftlicher Prozess Niederschlag in den SAP-Rechnungswesenmodulen findet, erfolgt die Integration mithilfe des RW-Interfaces. Im technischen Kern besteht die RW-Schnittstelle aus folgenden Bestandteilen:

 

  • Systemtabelle TRWPR
  • Interne Übergabestrukturen und -tabellen ACCHD, ACCIT, ACCTX, …
  • Funktionsbaustein AC_DOCUMENT_CREATE

 

RWInterface

Schematische Darstellung der RW-Schnittstelle

 

Im Rahmen der Verbuchung der warenwirtschaftlichen Belege werden die Strukturen bzw. Tabellen ACCHD, ACCIT etc. aufgebaut und in einem übergeordneten Hauptspeicherbereich abgelegt. Das RW-Interface in Form des Funktionsbausteins AC_DOCUMENT_CREATE ‚loopt’ über die Tabelle TRWPR und ruft nacheinander die dort zum jeweiligen Rechnungswesenmodul hinterlegten Verbuchungsbausteine auf. Diese bedienen sich der zuvor im Memory abgelegten ACC*-Strukturen und generieren daraus ihre jeweiligen Belege.

 

Hinweis: Im Rahmen der Verbuchung werden im SAP-Standard die ACC*-Tabellen persistent abgespeichert (DB-Tabellen ACCTHD, ACCTIT usw.). Diese können je nach Durchsatz in der RW-Schnittstelle sehr schnell und umfangreich anwachsen. Diese Ursprungsbeleginformationen werden für den Fall gesichert, dass im Nachgang neue Rechnungswesenmodule aktiviert werden und eine Nachbuchung der Belege erfolgen muss. Detaillierte Informationen hierzu finden sich im Beratungshinweis 48009. Hierin ist auch eine Möglichkeit aufgeführt, die Fortschreibung der genannten Tabellen generell zu unterbinden bzw. die Tabelleninhalte zu archivieren, falls das Wachstum der Tabellen performancekritsche Ausmaße annimmt.

Kommentare

Belegverdichtung

Veröffentlicht am 1. März 2011 von sapmandoo in FI

 

Das Design der RW-Schnittstelle ist im Standard so, dass pro Position im Ursprungsbeleg (z.B. Faktura oder Artikelbeleg) jeweils ein Buchungssatz im FI erzeugt wird. Dies resultiert daraus, dass im FI-Beleg eine Vielzahl der Informationen aus dem Ursprungsbeleg übernommen wird (bspw. die Artikelnummer aus den zugrunde liegenden Artikelbelegen). Bei der Buchung von Belegen über die RW-Schnittstelle (aus SD, MM oder anderen Applikationen) entstehen somit im FI-Beleg Positionen, die in allen oder fast allen Feldern identisch sind. Dies kann auch eine Ursache für die Fehlermeldung F5/727 ('Maximale Anzahl von Positionen im FI erreicht') sein, die dann erscheint, wenn die maximale Anzahl von 999 Positionen[1] im FI-Beleg erreicht wird.

 

Beispiel:

 

Preisänderung (Abschrift)

Artikelbeleg (vereinfacht)

 

FI-Beleg (vereinfacht)

Pos.     Artikel   Betrieb  Preis (alt)  Preis (neu)

 

Pos.     S/H      Konto               Betrag

001       4711     1000     1,--           0,50

 

001       S          Aufw.XYZ          0,50

002       4712     1000     2,--           1,--

 

002       H          Bestand            0,50

 

 

003       S          Aufw.XYZ          1,--

 

 

004       H          Bestand            1,--

Belegfortschreibung im FI ohne Belegverdichtung

 

Über die Funktion Belegverdichtung im SAP kann das System angewiesen werden, bestimmte Feldinhalte eben nicht aus dem Ursprungsbeleg in den FI-Beleg zu übernehmen und damit eine Zusammenfassung von Belegpositionen in der Finanzbuchhaltung zu ermöglichen. Wenn also üblicherweise die Artikelnummer aus dem FI-Beleg entfernt wird, können die im obigen Beispiel vier Belegpositionen zu zweien verdichtet werden:

 

Artikelbeleg (vereinfacht)

 

FI-Beleg (vereinfacht)

Pos.     Artikel   Betrieb  Preis (alt)  Preis (neu)

 

Pos.     S/H      Konto               Betrag

001       4711     1000     1,--           0,50

 

001       S          Aufw.XYZ          1,50

001       4712     1000     2,--           1,--

 

002       H          Bestand            1,50

Belegfortschreibung im FI mit Belegverdichtung über Artikelnummer

 

Zwar geht damit die Information ‚Artikel’ im FI-Beleg verloren, jedoch kann diese aus dem zugrunde liegenden Artikelbeleg einfach besorgt werden. Auf die gleiche Weise kann man auch mit anderen Feldern im Beleg verfahren, z. B. ‚Menge’.

 

Customizing

Über die Transaktion OBCY werden pro Referenzvorgang[2] die Felder definiert, die nicht in den FI-Beleg übernommen werden. Die relevanten Referenzvorgänge, d.h. diejenigen, die das meiste Einsparungspotenzial an Belegzeilen beinhalten, sind:

 

MKPF   Artikelbelege

RMRP  Belege aus der log. Rechnungsprüfung

VBRK   Faktura

 

Um bspw. die Übernahme der Artikelnummer beim Referenzvorgang MKPF zu unterbinden, muss das entsprechende Feld im FI-Beleg (Tabelle BSEG) spezifiziert werden:

 

Referenzvorgang MKPF                          

Bezeichnung     Artikelbeleg                                                                                                

 

  Tabellenname          Feldname                             

  BSEG                  MATNR      

 

Customizing Belegverdichtung (Transaktion OBCY)

 

Im SAP-Hinweis 36353 sind häufig verwendete Einstellungen für die oben genannten Referenzvorgänge enthalten:

 

Applikation       

AWTYP  

Tabelle

Feldname

SD                

VBRK  

BSEG    

MATNR

Fakturierung      

 

 

MEINS

 

 

 

MENGE

 

 

 

PAOBJNR

 

 

 

POSN2

 

 

 

VBEL2

 

 

 

WERKS

MM                

MKPF  

BSEG    

BPMNG

Bestandsführung   

 

 

BPRME

 

 

 

ERFME

 

 

 

ERFMG

 

 

 

MATNR

 

 

 

MEINS

 

 

 

MENGE

 

 

 

PAOBJNR

 

 

 

POSN2

 

 

 

WERKS

 

 

 

BWTAR

MM                

RMRP  

BSEG    

BPMNG

Logistik-         

 

 

BPRME

Rechnungsprüfung  

 

 

ERFME

 

 

 

ERFMG

 

 

 

MATNR

 

 

 

MEINS

 

 

 

MENGE

 

 

 

PAOBJNR

 

 

 

WERKS

 Empfohlene Einstellungen zur Belegverdichtung gem. SAP-Hinweis 36353

 

Sonderfall Verdichtung von FI-Belegen mit Bestellbezug

Im SAP-Standard kann über die Felder Bestellnummer (EBELN) und Bestellposition (EBELP) NICHT verdichtet werden. Sie werden sowohl bei dem Wareneingang mit Bezug auf die Bestellung (MB01) als auch bei der Rechnungsprüfung im FI-Beleg mitkontiert und verhindern hier die Verdichtung des FI-Belegs. Dies ermöglicht, das WE/RE-Verrechnungskonto auf der Ebene der Bestellposition auszugleichen. Dadurch kann es jedoch bei umfangreichen Wareneingangsbuchungen bzw. Rechnungseingängen zu Problemen, d.h. zur Überschreitung der maximal möglichen Anzahl von Belegpositionen (999) kommen. Im SAP-Hinweis 77161 ist eine Möglichkeit aufgezeigt, wie diese Art von Belegen wenigstens über die Belegposition (EBELP) verdichtet werden können. In neueren Releases können FI-Belege, die bspw. aus Wareneingangsbuchungen herrühren, automatisch gesplittet werden, wenn der Ursprungsbeleg zu groß ist.

 

Simulation/Analyse

Mithilfe des Analyseprogramms RSUMSIFI kann die Belegverdichtung vor Aktivierung simuliert werden, um bspw. zu evaluieren, ob sich die Einrichtung der Belegverdichtung ‚lohnt’. Details hierzu finden sich im Hinweis 310837. Gewisse ABAP-Kenntnisse vorausgesetzt, eignet sich der Report zudem als Analysetool für Fragestellungen wie: ‚warum wurde der Beleg xxx trotz aktiver Belegverdichtung nicht komprimiert?’. Setzen Sie hierzu einfach einen Break-Point in der Routine ‚COMPRESS_BSEG’ und vergleichen Sie nach Durchlauf im Debugger die Tabellen t_bseg und t_bseg_compr. Sie können hier leicht erkennen, welche nicht-initialen Beleginhalte die Verdichtung verhindern.

 

Besonderheiten

Verdichtung von FI-Belgen aus internen Fakturen (Szenario ‚CC-Nachschub’)

Beim genannten Szenario reichen die im Hinweis 36353 genannten Felder zum Vorgang VBRK (s.o.) nicht aus, um die FI-Belege aus den internen Fakturen zu verdichten, da hierbei die Bestellnummer und-position der zugrunde liegenden UB in die FI-Belegpositionen übertragen werden. Diese verhindern eine Verdichtung des Beleges im vorgenannten Sinne. In diesem Fall müssen zum Vorgang VBRK in leichter Abwandlung des Hinweises 77161 zusätzlich die Felder BSEG-EBELN und BSEG-EBELP aufgenommen werden. Dies ist ohne weiteres möglich, da bei der Verbuchung der Faktura das WE/RE-Konto nicht berührt wird und somit die Einschränkungen des Hinweises 77161 nicht greifen.

 

Einsatz der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA)

Bei aktivem CO-PA ist unter bestimmten Umständen eine Belegverdichtung über Materialbelege (Referenzvorgang MKPF) nicht möglich. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn Abschriften oder Inventurdifferenzen ins CO-PA durchgebucht (man spricht auch von ‚…ins Ergebnis abgerechnet’) werden sollen. Der CO-PA-Beleg wird mit Ausnahme der Faktura ausschließlich aus dem FI-Beleg befüllt. Wenn also mithilfe der Belegverdichtung bspw. die Artikelnummer aus den FI-Belegen entfernt wird, ist eine Fortschreibung der Artikelnummer und den daraus abgeleiteten Merkmalen (Warengruppe etc.) im CO-PA unmöglich. Dem kann zum einen begegnet werden, in dem organisatorisch bzw. technisch dafür gesorgt wird, dass Artikelbelege einen bestimmten Umfang (ca. 450 Pos.) nicht überschreiten (vgl. Hinweis 1411253 - Warenbewegungen aus EWM) oder zum anderen ein automatisierter Belegsplit im FI erfolgt. Letzteres ist jedoch nur in neueren Releases[3] möglich. Eine Vorabkorrektur ist ab Rel. 6.03 verfügbar. Details hierzu finden sich im Hinweis 1353827.

 

Belegsplit bei log. Eingangsrechnungen (MIRO)

Im Hinweis 1497092 findet sich eine Lösung, wie sich - unter bestimmten Voraussetzungen - ein Belegsplit im Rahmen der log. Rechnungsprüfung implementieren lässt, so dass eine Belegverdichtung des Vorgangs RMRP (s.o.) nicht mehr zwingend erforderlich ist.



[1] Die Einschränkung ist historisch dem numerischen Feld ‚Buchungszeile’ (BUZEI) in der BSEG geschuldet, dessen Domäne mit Typ NUMC der Länge 3 definiert ist.

[2] Der Referenzvorgang ist eine betriebswirtschaftliche Klassifizierung von Belegen im SAP-System. Dieser wird durch eine 4-5stellige, eindeutige Zeichenfolge qualifiziert.

[3] Rel. 6.03 / ab HP 06 bzw. 6.04 / ab HP 04

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